In einem meiner früheren Leben war ich wohl ein Känguru. Anders kann ich mir mein Vergnügen am Hüpfen nicht erklären. Mein Innenraum ist locker wie frische Erde, mein Herz ist euphorisch, so kenne ich es gar nicht. Aber ich glaube ich weiß woran das liegt. Vorher brauchte es enorm starke Impulse um in Bewegung zu geraten. Sowas wie glühende Zaunpfähle, Ansagen über Lautsprecher, blutige Piekser von dornigem Gebüsch oder schmerzende Schnitte im Schilfgras. Jetzt schaukelt es mit grandioser Erinnerung an das australische Outback auf und nieder. Immer wieder. Wie auf Watte. Kam ich mir gestern noch vor wie ein seltsamer Vogel, der mühsam mit den Flügeln schlägt und sich des Gelächters der anderen sicher war, fühle ich mich heute wie ein leichtfüßiges Beuteltier. Das Bild muss stimmen. Und der Kontakt zum Boden. Was ich noch üben muss und was mit einem stationären Trampolin nicht so gut gelingt ist das Zurücklegen von Strecke. Denn eine innere Stimmer ruft unentwegt: weiter!
Känguru
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