
Die Sehnsucht ist nur noch ein Strich. War lange eine Wand, dann ein Sandsack, auf den ich eingeschlagen habe. Der Strich verblasst auch so langsam. Jeden Tag zeichne ich ihn nach, doch die Sonne bleicht schneller. Sie wird meine Sehnsucht verschlingen und ich werde mir eine neue suchen.
Denn wenn die eine verschwindet, brauche ich eine andere. Dieses Mal ist es kompliziert, weil die Sehnsucht meine Hoffnung im Schlepptau hat. Sie fährt voll auf verblassen ab. Von wegen die Hoffnung stirbt zuletzt. Ihr Verschwinden schmerzt wie ein Schlangenbiss.
Mein Rücken am Holunder. Knorriges warmes Holz. Es knarzt im Wind und ich flüstere „stärke mein Herz.“ Herber Duft steigt auf. Im Topf wird er süß. Ich koche die Blüten und fülle das Gold in Gläser. Die Sonne macht Honig daraus.
Über die Welt hin … ziehen die Wolken.
Grün durch die Wälder
fließt
ihr Licht.
Herz, vergiss!
In
stiller Sonne
webt lindenster Zauber,
unter werdenden Blumen blüht tausend
Trost.
Vergiss! Vergiss!
Aus fernem Grund pfeift, horch, ein Vogel.
Er
singt sein Lied.
Das
Lied … vom
Glück!
(Leidlösendes Trio, Arno Holz 1924)
Diesen schönen dichten Text habe ich heute morgen entdecken dürfen.
Danke dafür und gerne mehr davon auf deinem blog.
Beste Grüße
Herbert Steib
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Lieber Herbert Steib, vielen lieben Dank für den freundlichen Kommentar, ich freue mich sehr darüber. Schöne Grüße
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Wunderschöne Zeilen…
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dankesehr freue mich
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Gefällt mir sehr gut! :)
Liebe Grüße,
Lettercastle
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Dankeschön , sehr freundlich. LG
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Ein schöner Blog mit ebenso schönen Fotos.
Liebe Grüße
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Dankeschön Mitzi :-)
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